Heute widmen wir uns einem Thema, das gerade die Gemüter (und Newsfeeds) erhitzt: Meta AI ist im deutschsprachigen Raum gelandet. Nach langem Hin und Her, geschuldet – wie könnte es anders sein – den lieben Datenschutzbedenken und europäischen Regulierungen, hat Meta seinen KI-Assistenten nun auch bei uns ausgerollt. Zwar (noch) nicht im vollen US-amerikanischen Funktionsumfang, aber immerhin: Der blaue Kreis ploppt jetzt auch in unseren WhatsApp-Chats, Instagram-DMs und Facebook-Feeds auf.
Folgen für’s Marketing
Aber was bedeutet das jetzt konkret für uns, die wir im Online-Marketing unterwegs sind? Ist das nur ein weiteres Gimmick, das uns ein paar nette Textbausteine liefert, oder steckt da mehr dahinter? Eine gute Frage, die uns, glaube ich, in den nächsten Monaten und Jahren noch intensiv beschäftigen wird.
Meta AI ist zunächst vor allem eins: ein Chatbot. Erreichbar direkt in den Apps, die wir (oder zumindest ein Großteil unserer Zielgruppen) tagtäglich nutzen. Das ist mal die erste Hausnummer. Die KI kann Fragen beantworten, bei der Ideenfindung helfen oder passende Inhalte zusammenstellen. Klingt erstmal nach einem netten Helferlein für den digitalen Alltag.
Näher an der Zielgruppe dran?
Für uns Marketer*innen ergeben sich da aber schnell ein paar spannende Gedankenspiele. Stell dir vor, deine potenziellen Kunden können direkt in ihrem bevorzugten Meta-Kanal mit einer KI interagieren, die im Idealfall auch Informationen über dein Unternehmen, deine Produkte oder Dienstleistungen hat. Das schreit doch nach interaktiveren Kundenerlebnissen, oder? Ein User fragt Meta AI nach den besten Wanderschuhen, und die KI liefert nicht nur eine generische Liste, sondern vielleicht sogar gezielte Empfehlungen basierend auf den Vorlieben des Users und den Informationen, die sie über dein Wandergeschäft gefunden hat.
Potenzial schlummert auch in zielgerichteten Werbekampagnen. Wenn Meta AI dabei hilft, Zielgruppen noch besser zu analysieren und personalisierte Botschaften zu formulieren, dann ist das natürlich Musik in den Ohren jedes Marketers. Weniger Streuverlust, relevantere Kommunikation – das sind die Versprechen, die mit fortschreitender KI-Integration einhergehen.
Vertrauen wir Meta ausreichend?
Allerdings, und das ist das berühmte Aber, dürfen wir die Augen vor den Schattenseiten nicht verschließen. Die Abhängigkeit vom Meta-Ökosystem wird durch die tiefere Integration der KI natürlich noch größer. Wer stark auf Meta AI setzt, begibt sich noch weiter in die Arme des Tech-Giganten. Und die Sache mit dem Datenschutz, die den Start verzögert hat, ist ja auch noch nicht komplett vom Tisch, auch wenn Meta beteuert, keine First-Party-Daten europäischer Nutzer*innen für das Training genutzt zu haben. Das Thema Vertrauen wird im Online-Marketing durch den Einsatz von KI noch relevanter. Transparenz, wie und wofür die KI Daten nutzt, wird entscheidend sein.
Was bedeutet das jetzt für dich und mich?
- Beobachten und Lernen: Wir müssen Meta AI im Auge behalten. Wie wird es von den Nutzer*innen angenommen? Welche Funktionen kommen noch dazu? Wie entwickelt sich die Integration in die einzelnen Plattformen?
- Experimentieren: Wo macht es Sinn, Meta AI in unsere Marketingstrategien einzubinden? Können wir Chatbots auf Basis von Meta AI für den Kundenservice nutzen? Wie können wir Inhalte so aufbereiten, dass sie von der KI gut erfasst und ausgespielt werden können?
- Kritisch bleiben: Bei aller Euphorie über neue technologische Möglichkeiten dürfen wir die kritische Auseinandersetzung nicht vergessen. Ethische Fragen rund um KI-generierte Inhalte und Datenschutz bleiben wichtig.
Also…
Meta AI ist da. Es ist kein Knopfdruck, der das Online-Marketing revolutioniert, aber es ist ein weiterer, signifikanter Schritt in Richtung einer stärker KI-durchdrungenen digitalen Welt. Für uns Marketer bedeutet das vor allem: Dranbleiben, neugierig sein und die Chancen – aber auch die Risiken – erkennen und nutzen.
Wie kritisch oder offen stehst du Meta gegenüber? Schreib mir hier oder les hier mehr über meine Gschicht‘ nach!