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Influencer-Marketing 2024: Expertin Carina gibt Tipps für Unternehmen, die mit Micro-Influencern erfolgreich sein wollen

In der lauten Welt des Marketings kann es schwierig sein, die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe zu erregen. Traditionelle Werbemethoden wie TV-Spots und Printanzeigen scheinen oft veraltet und erreichen nicht mehr die gewünschte Resonanz.

Die Lösung? Mikro-Influencer.
Diese Social-Media-Stars mit kleiner, aber treuer Fangemeinde haben sich zu einer der effektivsten Marketingkanäle der Gegenwart entwickelt. Warum? Weil sie authentisch, glaubwürdig und nahbar sind.

Aber wie funktioniert Mikro-Influencer-Marketing eigentlich?
In diesem Blogartikel tauchen wir in die Welt der Mikro-Influencer ein und erfahren von Expertin und passionierter Mikro-Influencerin Carina von Mobyforty, wie du mit diesen authentischen Stimmen deine Zielgruppe erobern und dein Unternehmen zum Erfolg führen kannst.

Peter: Danke, dass du dich bereit erklärt hast mir ein paar Fragen zum Thema „Mikro-Influencing“ zu beantworten. Bitte stell dich zuerst vor: Wer bist du, auf welchen Plattformen bist du vertreten und wie würdest du deinen Content beschreiben?

Carina: Mein Name ist Carina, ich bin Ü40 und blogge unter dem Namen Mobyforty auf meinem eigenen Blog, auf Instagram, Facebook und Tiktok. Mobyforty bedeutet „moppelige 40“.  Ich selbst würde mich als Foodbloggerin bezeichnen. Dazu bin ich durch Zufall gekommen. Ich habe 2019 gesehen, dass es den AFBA (Austria Food Blog Award) gibt und mir gedacht : „Da mach ich mit.“ Und siehe da, ich habe damals in der Kategorie Grillen gleich mal den 2. Platz gemacht. 2022 habe ich schließlich den AFBA in der Nachhaltigkeitskategorie gewonnen.

Mein Claim ist ja „Carina lernt kochen, fotografieren und überhaupt nie aus.“ Und das versuche ich auch immer wieder in meinem Content einzubringen. Egal ob ich neue Geschmäcke teste, oder neue Fototechniken probiere. Ich bin der Meinung, man ist nie zu alt um etwas Neues zu lernen.

In der Community bin ich für etwas „nerdigen“ Content bekannt, da ich immer wieder KI zur Erstellung desselben nutze (und das auch offen kommuniziere und auch vor der Kennzeichnungspflicht gekennzeichnet habe), bzw. weil ich schon vor der KI Zeit meine Blogbeiträge immer wieder gamifiziert habe.

Außerdem bin ich für meinen sporadischen Disneycontent bekannt. Ich berichte auf Instagram und Tiktok immer wieder über meine Reisen ins Disneyland Paris und koche auch verschiedene Gerichte aus dem Disneyland Paris nach und habe eine kleine „Side-Community“, die genau auf diesen Content wartet.

Du hast, wie ich sehe, schon mit einigen Unternehmen kooperiert. Wie wichtig ist es deiner Meinung nach für Unternehmen, mit Influencern zusammenzuarbeiten, die in ihrer Nische als authentisch und glaubwürdig wahrgenommen werden?

Ich denke, eine Kooperation mit Influencern kann nur wirklich erfolgreich sein, wenn die Person authentisch ist. Schließlich geht es ja darum Produkte an Kunden zu bringen. Wenn Influencer Kooperationspartner in bestimmten Nischen immer wieder wechseln, dann kann man erstens die Firmen nicht mehr ernst nehmen (denn dann haben sie keine Recherche über den Content des Influencers gemacht) und zweitens den Influencer nicht mehr ernst nehmen, weil ich ihm/ihr dann nicht mehr mein volles Vertrauen schenken kann.

"Eine Kooperation mit Influencern kann nur erfolgreich sein, wenn die Person authentisch ist."
Influencer Carina von Mobyforty
Carina von Mobyforty
Food-Bloggerin

Der/die Influencer:in wirkt dann sprunghaft. Um aber herauszufinden, ob ein/e Influencer:in authentisch ist, ist es meiner Meinung nach notwendig, diese auch persönlich kennenzulernen. Ich hatte schon Kooperationspartner, die dies so gemacht haben und erst nach längerer Beobachtungs- und Kennenlernphase entschieden haben, wer gut zum Unternehmen passt. Kooperationen, die nur durch asynchrone Kommunikation entstanden sind, waren meist nicht von langer Dauer.

Welche Kennzahlen oder Punkte jenseits der Reichweite sollten Unternehmen bei der Auswahl von Mikro-Influencern berücksichtigen?

Die Versessenheit auf Kennzahlen kann ich schon lange nicht mehr nachvollziehen. Grund dafür ist, dass durch die ständigen Änderungen der Algorithmen es für den/die Influencer:in immer schwieriger wird genügend Reichweite ohne finanzielles Investment zu erhalten und andererseits gibt es in der Insta-/Tiktokbubble genug „versteckte“ Kooperationen unter Content Creator, die gemeinsam versuchen eben ihre Reichweite zu puschen. Sprich – nur auf Likes und Shares zu gehen ist meiner Meinung nach ein Irrweg.

Wichtige Punkte wären aber: Kontinuität (Postet die Person regelmäßig?), Bildsprache (Passt die Bildsprache des Content Creators zu meinem Unternehmen?), Einzigartigkeit/Unverwechselbarkeit, Wieviele Kanäle werden bespielt, Wer liked den Content?

Und: Sich nicht nur mehr auf Instagram beschränken. Instagram macht es Mikro-Influencern schwer wirklich sichtbar zu sein auf der Plattform.

"Nur auf Likes und Shares zu gehen ist ein Irrweg!"
Influencer Carina von Mobyforty
Carina von Mobyforty
Foodbloggerin

Welche Herausforderungen siehst du für Unternehmen und Mikro-Influencer bei der Zusammenarbeit im Jahr 2024?

Der Markt ist übersättigt. Punkt.

Für Mikro-Influencer heißt das einfach sehr viel Konkurrenz und für Firmen eine unglaubliche Anzahl an Wahlmöglichkeiten.

Welche Ratschläge würdest du Unternehmen geben, die gerade erst mit Influencer-Marketing mit Mikro-Influencern beginnen?

Influencer leisten wertvolle Arbeit
Mein Ratschlag ist, nicht in den Irrglauben zu verfallen, dass gerade die Zusammenarbeit mit Mikro-Influencern Budget spart. Viele (zugegeben nicht alle) Mikro-Influencer sind sehr wohl professionsbewusst. Das heißt, dass sie den Wert ihrer Arbeit kennen. Und hier haben wir den nächsten Punkt: Es ist Arbeit, egal ob jemand 100.000 Follower hat oder eben nur knapp 10.000. Die Erstellung von Bildmaterial, Filmmaterial oder eines Blogbeitrags ist Arbeit und als Firma kauft man sich diese zu, wobei es nicht einfach immer nur mit PR-Sample abgetan ist. Vielleicht hilft es einmal sich dessen bewusst zu werden, was hinter einem Post auf Social Media steckt.

Bis zum Posting können z.B. bei einem seriösen Foodblogger dank Contentrecherche, Rezeptentwicklung, Zubereitung und Contentproduktion schnell 6-8 Stunden vergehen. Der Influencer stellt Equipments wie z.B. Kameras, PCs, Mikros, Stative, Props, Backdrops, gegebenenfalls sogar einen Assistenten, Software zum Schneiden/Nachbearbeiten usw. und sein Know How zur Verfügung. Dies nur mit PR Sample vergüten zu wollen wirkt unprofessionell. Leider gibt es aber Mikro-Influencer, die auf PR-Sample Angebote eingehen – was wieder zur vorherigen Frage passt.

Macht euch mit der Arbeit des Influencers vorab betraut!
Bei der Kontaktaufnahme sollten Firmen auch zuerst ihre Recherche betreiben. Es gibt nichts Unpersönlicheres, als wenn man als Influencer mit „Hallo du!“ angeschrieben wird. Das lässt den Anschein erwecken, dass die Firma random Influencer mit Massenmails anschreibt und hofft, dass jemand antwortet (es wirkt fast ein bisserl verzweifelt).

Je besser die Kommunikation mit dem Influencer, desto besser der Output!
Kooperationen zwischen Firmen und Influencern haben immer auch eine persönliche Ebene. Das heißt, es sollte zuständige Personen im Unternehmen geben, die die persönliche Kommunikation mit den Influencern pflegen. Dies schafft Vertrauen auf beiden Seiten und es lassen sich kleinere Fragen schnell und unkompliziert klären.

Es gäbe noch unzählige Punkte, aber der wichtigste Punkt ist wahrscheinlich der, dass sich Unternehmen fragen sollten, welchen Nutzen sie sich aus dem Influencer Marketing erwarten.

Danke für deine wirklich spannenden Eindrücke und hilfreichen Tipps!

Wie sind deine Erfahrungen mit Mikro-Influencern? Schreib mir hier oder lies hier mehr über meine Gschicht‘ nach!