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Hassrede entgegentreten: Wie die EU den Kampf für Respekt im Netz aufnimmt

Die von der EU implementierte Anlaufstelle für „Hass im Netz“ scheint großen Anklang zu finden, derStandard.at berichtete. 1.500 gemeldete Streitfälle – das sind nicht nur Zahlen, das sind Menschen, die unter den verletzenden Worten und Taten anderer leiden. Es ist erschreckend, wie weit Hassrede in unserer digitalen Welt verbreitet ist und wie viele von uns direkt oder indirekt betroffen sind.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Die Einrichtung dieser Anlaufstelle ist ein Schritt in die richtige Richtung, und ich begrüße sie als einer, der täglich damit zu tun hat, natürlich. Endlich gibt es einen Ort, an dem Betroffene Gehör finden und gegen die schädlichen Äußerungen vorgehen können, die oft wie ein Schatten über unseren Online-Interaktionen liegen. Aber: Wird das wirklich ausreichen?

Symptombekämpfung?

Es ist nicht genug, nur auf die Symptome zu reagieren. Wir müssen auch die Wurzeln des Problems angehen. Hier ist Bildung gefragt. Wir müssen bereits in Schulen und Bildungseinrichtungen ansetzen, um junge Menschen für die Bedeutung von Respekt und Toleranz zu sensibilisieren.

In meiner Schulzeit im Jahre Schnee waren zwar die Themen Diskriminierung und Intoleranz hie und da vorgekommen, aber von den digitalen Auswüchsen war damals noch lang nicht die Rede. Ob sich das im aktuellen Unterrichtsplan geändert hat? Lehrer*innen verneinen das, zumindest nicht in der Tiefe, die eigentlich angemessen wäre. Es ist an der Zeit, dass wir diese Themen wieder in den Vordergrund rücken und den jungen Generationen vermitteln, dass der digitale Raum kein rechtsfreier Raum ist. Jeder von uns trägt Verantwortung für sein Verhalten im Netz.

EU-Instrument: Ein Anfang

Die EU-Anlaufstelle ist ein Anfang, aber sie muss von einer breiteren gesellschaftlichen Bewegung begleitet werden. Hassrede darf nicht länger im Verborgenen bleiben, sondern als das erkannt werden, was sie ist: eine ernsthafte Bedrohung für unsere Gesellschaft. Unterstützen wir Betroffene zumindest mal mit einem geliehenen Ohr und fördern wir dadurch einen respektvollen Dialog.

Also…

In einer Zeit, in der Polarisierung und Intoleranz zunehmen, ist es wichtiger denn je, für eine Gesellschaft einzutreten, die den Austausch fördert und uns durch Cancel-Culture & Co. nicht noch mehr in die Blasen drängt. Die neue EU-Anlaufstelle ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber wir müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen, um eine positive Veränderung herbeizuführen.

Wie geht’s dir mit dem Thema? Schreib mir hier oder lies hier mehr über meine Gschicht‘ nach!

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