Die Social Media-Welt erfindet sich alle paar Monate neu. Das ist hoffentlich keine Überraschung für dich. Und dann kommt TikTok daher und serviert uns einen neuen Begriff, der erstmal Stirnrunzeln verursacht, aber bei näherem Hinsehen verdammt viel Sinn ergibt. Die Rede ist von „Brand Chem“.
Ja, richtig gehört. TikTok, die Plattform, die für blitzschnelle Trends, Authentizität und manchmal auch für absoluten Wahnsinn bekannt ist, hat „Brand Chem“ als neue Definition für Markenerfolg im Jahr 2025 ausgerufen. Aber was steckt dahinter? Ist das wieder nur Marketing-Blabla, oder ist es eine echte Essenz, die wir uns einverleiben sollten?
Zuhören, Anpassen, Verändern
Nachdem ich da mal ein bisschen tiefer eingetaucht bin, kristallisiert sich heraus: „Brand Chem“ steht für die Balance aus Zuhören, Anpassen und Verändern, die Marken auf TikTok (und ehrlich gesagt, auch anderswo im digitalen Raum) an den Tag legen sollten. Es ist quasi die chemische Reaktion, die passieren muss, damit eine Marke auf dieser schnelllebigen Plattform wirklich zündet.
Schauen wir uns die drei Säulen mal genauer an:
- Zuhören (Listening): Das ist die Basis. Es geht nicht nur darum, was über deine Marke gesagt wird, sondern darum, die Gespräche auf TikTok zu verstehen. Welche Sounds sind gerade angesagt? Welche Trends entstehen? Welche Nischen-Communitys bilden sich? Was bewegt deine Zielgruppe wirklich? Zuhören bedeutet hier auch, über die eigene Marke hinauszublicken und das „Vibe“ der Plattform zu absorbieren. Wer nicht zuhört, redet ins Leere.
- Anpassen (Adapting): Sobald du zugehört hast, musst du reagieren. Das bedeutet nicht, jedem Trend blind hinterherzulaufen. Es bedeutet, Trends, Sounds oder Content-Formate so zu adaptieren, dass sie zu deiner Marke passen, aber trotzdem noch authentisch wirken. Du musst flexibel sein, um die gelernten Erkenntnisse schnell in deine Content-Strategie zu integrieren. Statische Marken sterben auf TikTok den digitalen Tod.
- Verändern (Changing): Und hier kommt der Mut ins Spiel. Manchmal reicht es nicht, nur anzupassen. Manchmal muss man sich als Marke trauen, aus der Komfortzone auszubrechen. Das kann bedeuten, neue Content-Formate auszuprobieren, einen neuen Ton anzuschlagen, sich zu Themen zu äußern, die relevant sind, oder auch mal eine unerwartete Seite zu zeigen. Veränderung ist das, was die Energie in die Beziehung mit deiner Community bringt und dafür sorgt, dass du relevant bleibst.
Warum ausgerechnet jetzt dieser Fokus auf „Brand Chem“? Ganz einfach: TikTok ist eine Plattform der permanenten Bewegung. Trends kommen und gehen im Wochentakt. Authentizität wird über Perfektion gestellt. Und die User sind gnadenlos, wenn eine Marke nicht echt wirkt oder versucht, sich als etwas auszugeben, was sie nicht ist. Der Algorithmus liebt Inhalte, die Resonanz erzeugen – und Resonanz entsteht, wenn du wirklich in Dialog mit deiner Community trittst und dich auf ihre Wellenlänge begibst.
Was bedeutet das fürs Marketing?
- Raus aus dem Elfenbeinturm: Wir können uns nicht mehr zurücklehnen und nur senden. Wir müssen aktiv zuhören, was die Community und die Plattform von uns verlangen.
- Agilität ist Pflicht: Starre Content-Pläne über Monate hinweg? Kann funktionieren, aber auf TikTok brauchst du die Fähigkeit, schnell auf neue Entwicklungen zu reagieren und deine Inhalte anzupassen.
- Mut zur Lücke und zum Experiment: Hab keine Angst davor, neue Dinge auszuprobieren. Nicht alles wird viral gehen, aber nur wer experimentiert, findet heraus, was seine „Brand Chem“ zum Kochen bringt.
- Deine Community ist dein Seismograph: Stichwort Communitymanagement! Deine Community ist der beste Indikator dafür, ob deine Chemie stimmt. Sie gibt dir Feedback, sie zeigt dir Trends, sie ist der Motor für deine Reichweite. Nutze sie aktiv als dein Radar.
Also…
„Brand Chem“ ist letztlich keine Raketenwissenschaft, sondern eine Erinnerung daran, dass Marken auf Social Media lebendige Einheiten sein müssen. Sie müssen atmen, fühlen, reagieren und sich entwickeln. Wer das beherzigt, kann auf TikTok nicht nur bestehen, sondern wirklich glänzen und eine echte Bindung zu seiner Zielgruppe aufbauen.
Wie geht’s dir mit der „Chemie“? 🙂 Schreib mir hier oder lies hier mehr über meine Gschicht‘ nach!