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Social Media 2025: Die Party der einfachen organischen Reichweite ist vorbei

Erinnerst du dich noch an die „guten alten Zeiten“ auf Social Media? Gefühlt musste man nur irgendwas posten – ein halbwegs passendes Bildchen, einen kurzen Text – und schwupps, hatte man eine ordentliche organische Reichweite. Die Follower sahen deine Inhalte, die Interaktionen purzelten, und die Welt war (aus Marketing-Sicht) noch ein Stück weit einfacher.

Das war einmal…

Tja, die Zeiten sind vorbei. Lange vorbei. Wenn du heute auf Social Media unterwegs bist und immer noch auf die „magische“ organische Reichweite von einst hoffst, dann muss ich dir leider sagen: Du lebst wahrscheinlich unter einem digitalen Stein.

Die Algorithmen wurden schlauer (oder zumindest komplexer), die Konkurrenz ist explodiert, und die Plattformen wollen natürlich, dass wir Geld für Reichweite in die Hand nehmen. Das ist ja ihr Geschäftsmodell.

Ein Blick auf aktuelle Zahlen, wie sie zum Beispiel im Social Media Industry Benchmark Report 2025 zu finden sind, bestätigt dieses Gefühl eindrucksvoll. Die Engagement-Raten – also ein wichtiger Indikator dafür, wie gut deine Inhalte bei den Leuten ankommen und vom Algorithmus ausgespielt werden – sind querbeet auf den großen Plattformen teils dramatisch gesunken: Facebook, Instagram, TikTok, sogar das gute alte X (ehemals Twitter) hat massive Einbußen.

Ist die organische Reichweite tot?

Was heißt das im Klartext? Dass es immer schwieriger wird, mit „einfachen“ Posts die eigene Zielgruppe organisch zu erreichen. Du postest etwas, und die Wahrscheinlichkeit, dass es ein großer Teil deiner Follower überhaupt zu Gesicht bekommt, ist geringer als früher.

Ist organische Reichweite damit tot? Nein, das würde ich so nicht sagen. Aber sie ist nicht mehr das, was sie mal war. Sie ist zu etwas geworden, wofür man arbeiten muss. Smart arbeiten.

Der Benchmark Report zeigt aber auch spannende Nuancen: Auf Instagram hatten zum Beispiel Karussell-Posts in Bezug auf die mediane Engagement-Rate die Nase vorn, sogar vor den heiß geliebten Reels. Und TikTok hat trotz Rückgang immer noch die höchsten Engagement-Raten. Das zeigt: Es kommt immer stärker auf das Format, den Inhalt und die Plattform an. Blindes Posten funktioniert einfach nicht mehr.

Was heißt das jetzt für Marketing-Menschen?

  1. Qualität schlägt Quantität (mehr denn je): Es bringt nichts, fünfmal am Tag irgendwas rauszuhauen, wenn es niemanden interessiert. Konzentrier dich auf hochwertige Inhalte, die relevant für deine Zielgruppe sind, unterhalten, informieren oder inspirieren. Lieber ein richtig guter Post als zehn mittelmäßige.
  2. Kenne deine Plattform und dein Publikum: Jede Plattform hat ihre eigenen Dynamiken, jeder Algorithmus seine Vorlieben. Und vor allem: Deine Zielgruppe tickt auf den verschiedenen Kanälen oft unterschiedlich. Verstehe, wo deine Leute sind und welche Inhalte dort gut funktionieren (siehe Karussells vs. Reels etc.).
  3. Strategie ist kein Luxus, sondern Pflicht: Eine fundierte Social Media Strategie, die über reines „Wir posten halt mal was“ hinausgeht, ist unerlässlich. Wer ist meine Zielgruppe? Was will ich erreichen? Welche Inhalte passen dazu? Wie messe ich den Erfolg?
  4. Interaktion ist das A und O: Die Algorithmen lieben Interaktion. Antworte auf Kommentare, stell Fragen, ermutige zum Dialog. Genau hier kommt auch wieder das Communitymanagement ins Spiel (da schau her, die Themen hängen zusammen!). Eine aktive Community sorgt für Engagement, und Engagement wird vom Algorithmus belohnt.
  5. Sei bereit für Paid Media: Organische Reichweite allein wird in den meisten Fällen nicht ausreichen, um signifikante Ergebnisse zu erzielen. Sieh Social Ads nicht als Feind, sondern als Ergänzung. Nutze bezahlte Reichweite gezielt, um deine wichtigsten Inhalte zu pushen oder neue Zielgruppen zu erreichen.

Also…

Die Zeiten, in denen du einfach posten konntest und die Reichweite quasi geschenkt bekamst, sind definitiv vorbei. Das mag im ersten Moment entmutigend sein. Aber sieh es als Chance: Die Spreu trennt sich vom Weizen. Wer jetzt strategisch denkt, hochwertige Inhalte liefert und aktiv mit seiner Community interagiert, wird auch weiterhin organisch sichtbar sein und Erfolg haben. Es erfordert einfach mehr Hirnschmalz und Einsatz.

Wieviel Einsatz ist bei dir drin? Schreib mir hier oder lies hier mehr über meine Gschicht‘ nach!